18 | 05 | 2024
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                                       Die KZ Gedenkstätte Dachau



Am 28. Januar 2015 unternahm die Klasse 9a im Rahmen des Geschichtsunterrichts eine Exkursion nach Dachau zur KZ- Gedenkstätte. Durch das originale Eingangstor betraten wir, auf demselben Weg wie die Häftlinge damals, das Konzentrationslager. Auf der rechten Seite steht das große Wirtschaftshaus, in der Mitte ein großer freier Platz, der für die täglichen Appelle genutzt worden ist. Auf der linken Seite des Appellplatzes erblickten wir eine Barack, wobei es sich um kein Original handelt, da diese abgerissen wurden um ein neues Wohnviertel zu errichten, was die Opfer und die Bevölkerung durch Proteste verhindern konnte. Das Lager war für 6000 Häftlinge errichtet worden, aber als das Lager am 29. April 1945 befreit wurde, lebten dort mehr als 32000 Menschen unter schlimmsten Bedingungen auf engstem Raum zusammen.

 

Angekommen in Dachau mussten die Häftlinge zuerst in das Wirtschaftshaus, den sogenannten „Schubraum“. Dort wurden sie angemeldet und verloren ihre Identität, ihren Namen und ihren Besitz. Danach wurde den Häftlingen die ganze Körperbehaarung abrasiert, anschließend wurden sie desinfiziert, geduscht und mussten Häftlingskleidung anziehen. Dann wurden sie einer Baracke zugewiesen. Die Häftlinge mussten unterschiedliche Arbeiten verrichten, wohlgemerkt nicht freiwillig. Beispielweise mussten sie in der Landwirtschaft oder im Straßenbau arbeiten. Der Morgen der Häftlinge begann mit sehr frühem Aufstehen, dann mussten sie ihre Baracke säubern und anschließend zum morgendlichen Appell antreten. Dort standen die Häftlinge solange bis die SS-Aufseher kontrolliert hatten, wer anwesend ist und wer vielleicht geflüchtet sein könnte. Wer bei diesem Appell auffiel, wurde sofort bestraft. Gängige Bestrafungen waren z.B. das „Baumhängen“ oder das Ausprügeln auf dem „Prügelbock“. Nachdem die Häftlinge den ganzen Tag über hart gearbeitet hatten, mussten sie abends erneut, hungrig und total erschöpft, zum Appell antreten. So wird verständlich, dass viele Häftlinge lieber den Freitod wählten. Nun sollte der für uns ergreifendste Teil der Besichtigung folgen, die Krematorien. Im Sommer 1940 wurde das erste errichtet. Obwohl das KZ Dachau kein Vernichtungslager war, so wie das in Ausschwitz, reichte dieses kleine Krematorium nicht mehr aus, um die Masse an Leichen zu verbrennen. Die Leichen der Menschen, die an Erschöpfung, Krankheit oder Hunger gestorben waren, konnten nicht mehr beseitigt werden. Deshalb wurde 1942 ein neueres und größeres Krematorium gebaut, das jetzt mehr Öfen besaß. Im selben Trakt befindet sich auch eine Gaskammer, aber nicht um die Menschen systematisch zu vernichten, sondern vielmehr um medizinische Versuche an ihnen durchzuführen, wobei diese angeblich nie zum Einsatz kam. Nach unserer Führung hatten wir ein bisschen  Zeit, um die Bunker zu besichtigen. In den Bunkern wurden „besondere“ Häftlinge inhaftiert. Diese Zellen sind sehr dunkel, kalt und eng. Im Bunker befand sich außerdem die Außenstelle der Gestapo, die dort unten Folter Befragungen durchführten.

 

Diese Exkursion hat uns allen sehr ergriffen, da wir neue Eindrucke über das dunkle Thema der deutschen Geschichte bekommen haben.  Wir konnten sehen, wie ein KZ aufgebaut war und wie es den Menschen wirklich ging. Geschichtsbücher wälzen ist zwar das eine, aber selbst in einem solchen  Raum zu stehen, vor Ort zu sein und sich in die Menschen hineinzuversetzen, das ist das, was uns allen in Erinnerung bleiben wird.

 

von Fabian Ritter 9a

 

Ein zweiter Bericht von Michelle Bannert 9a:

 

Wir die Klasse 9a der GMS Dinkelscherben haben am 28.01.2015 das Konzentrationslager (Sammellager / Arbeitslager) in Dachau besichtigt. Als wir im Konzentrationslager ankamen, begrüßte uns Herr Reich der uns durch das Konzentrationslager führte. Zuerst erzählte und erklärte er uns etwas über das KZ. Danach schauten wir uns eine Baracke an, in der über 800 Männer gewohnt hatten. Als wir mit der Besichtigung der Baracke fertig waren, gingen wir in das Krematorium, auch Barack X genannt. Die Anlage war so angelegt, dass man dort nicht arbeitsfähige Männer im sogenannten Brausebad (Gaskammer) umbringen und anschließend im Krematorium verbrennen hätte können. Glücklicherweise wurde die Gaskammer nie eingesetzt.  Dennoch wurden viele Leichen dort verbrannt, nachdem die Haare abrasiert, Goldzähne ausgerissen  und die Kleidung ausgezogen war. Anschließend gingen wir in das Museum und schauten uns einige interessante Informationen  an wie z.B. die drei B`s (Strafen), den Alltag der Häftlinge bestimmte. Bei der ersten Strafe, dem Baumhängen, wurde die Arme des Bestraften auf dem Rücken gebunden und anschließend an einem Baum für eine Stunde gehängt. Bei der zweiten Strafe mussten sich die Männer auf einem sogenannten Bock auf den Bauch legen. Dabei wurde ihnen mit einem Ochsenfiesel auf den nackten Rücken gehauen. Bei der dritten Strafe mussten die Männer in einen Bunker gebracht werden, indem sie nur alle vier Tage warmes Essen bekamen. Nach dem  Museum schauten wir uns den Bunker an. Als wir mit der Besichtigung des Konzentrationslagers in Dachau fertig waren, gingen wir zum Bus und fuhren zurück zur Schule.